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Ich gehöre dazu,
ich will dazugehören,
ich darf dazugehören.
Meine persönliche zweite Bekeh- all die anderen jüngeren und at- ganz verschiedenen Orten immer
rung folgte unmittelbar der ersten. traktiveren Menschen. Sie waren wieder berührt hat, war und ist
meine neuen Geschwister. Nicht, eine herzliche geschwisterliche
Nachdem ich mich 1978 in ei- weil sie meine Interessen teilten Begegnung.
nem Gebetskreis bekehrt hatte, oder mit mir studiert hatten,
begann sie schon nach einigen sondern weil sie wie ich zu Jesus
Wochen: Während einer Zeit Christus gehörten.
der Anbetung, in der wir alle in
der Regel ganz auf Gott konzent- An diese Entscheidung habe ich
riert waren, ließ ich meinen Blick mich im Laufe der Jahrzehnte
durch die Gruppe schweifen – immer wieder erinnert, wenn ich
und erschrak. Mein Eindruck unzufrieden damit war, wie sich
war: „Lauter alte Frauen.“ (Da- Gemeinde anfühlte, und wenn
bei gab es durchaus auch einige der Gemeindealltag zäh wurde.
jüngere und sogar den einen oder Ich gehöre dazu, ich will dazuge-
anderen Mann.) hören, ich darf dazugehören.
Der nächste Gedanke war: „Hier Und das gilt auch heute noch.
muss ich am falschen Platz sein.“ So haben dann meine beruflichen
Ich begann, die Anwesenden mit Dienste mich in vielen Ländern
den Freunden zu vergleichen, in viele christliche Kirchen und
mit denen ich bisher Gemein- Gemeinschaften geführt, ob das
schaft gehabt hatte. Aber es dau- die katholische, ev. lutherische,
erte nicht lange, da wusste ich methodistische, russisch-ortho-
zutiefst, dass diese „alten Frauen“ doxe Kirche, Baptisten, Pfingst-
mir jetzt näher sein dürfen als kirchen ... waren. Was mich an
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